Bertolt Brecht 布莱希特《致后代》德中英
受豆友@L 启发试翻,找了几个英文版本对比发现出入不小,于是试着从德语直译。
An die Nachgeborenen
By Bertolt Brecht. First published inSvendborger Gedichte(1939) in:Gesammelte Werke, vol. 4, pp. 722-25 (1967)(S.H. transl.) I
Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! Das arglose Wort ist töricht. Eine glatte Stirn Deutet auf Unempfindlichkeit hin. Der Lachende Hat die furchtbare Nachricht Nur noch nicht empfangen. Was sind das für Zeiten, wo Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt! Der dort ruhig über die Straße geht Ist wohl nicht mehr erreichbar für seine Freunde Die in Not sind? Es ist wahr: Ich verdiene nur noch meinen Unterhalt Aber glaubt mir: das ist nur ein Zufall. Nichts Von dem, was ich tue, berechtigt mich dazu, mich sattzuessen. Zufällig bin ich verschont. (Wenn mein Glück aussetzt, bin ich verloren.) Man sagt mir: Iß und trink du! Sei froh, daß du hast! Aber wie kann ich essen und trinken, wenn Ich dem Hungernden entreiße, was ich esse, und Mein Glas Wasser einem Verdursteten fehlt? Und doch esse und trinke ich. Ich wäre gerne auch weise. In den alten Büchern steht, was weise ist: Sich aus dem Streit der Welt halten und die kurze Zeit Ohne Furcht verbringen Auch ohne Gewalt auskommen Böses mit Gutem vergelten Seine Wünsche nicht erfüllen, sondern vergessen Gilt für weise. Alles das kann ich nicht: Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten! II
In die Städte kam ich zur Zeit der Unordnung Als da Hunger herrschte. Unter die Menschen kam ich zu der Zeit des Aufruhrs Und ich empörte mich mit ihnen. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. Mein Essen aß ich zwischen den Schlachten Schlafen legte ich mich unter die Mörder Der Liebe pflegte ich achtlos Und die Natur sah ich ohne Geduld. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. Die Straßen führten in den Sumpf zu meiner Zeit. Die Sprache verriet mich dem Schlächter. Ich vermochte nur wenig. Aber die Herrschenden Saßen ohne mich sicherer, das hoffte ich. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. Die Kräfte waren gering. Das Ziel Lag in großer Ferne Es war deutlich sichtbar, wenn auch für mich Kaum zu erreichen. So verging meine Zeit Die auf Erden mir gegeben war. III
Ihr, die ihr auftauchen werdet aus der Flut In der wir untergegangen sind Gedenkt Wenn ihr von unseren Schwächen sprecht Auch der finsteren Zeit Der ihr entronnen seid. Gingen wir doch, öfter als die Schuhe die Länder wechselnd Durch die Kriege der Klassen, verzweifelt Wenn da nur Unrecht war und keine Empörung. Dabei wissen wir doch: Auch der Hass gegen die Niedrigkeit Verzerrt die Züge. Auch der Zorn über das Unrecht Macht die Stimme heiser. Ach, wir Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit Konnten selber nicht freundlich sein. Ihr aber, wenn es soweit sein wird Dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist Gedenkt unsrer Mit Nachsicht.
致后代
By Ceres
I
是的,我活在黑暗时代! 天真的话是愚蠢的。平坦的前额 暗示着麻木。笑着的人们 只是尚未收到
那可怕的消息
这是什么样的时代,在此 一次关于树的对话也几乎是罪 因为它意味我们对无数恶行的沉默! 漠然穿过街道的人 是否已背弃他那些
需要帮助的朋友?
是的:我尚能糊口 但相信我:那不过是侥幸。任何 我的所为,都不能给予我饱腹的权利
我仅幸免于难(若运气停止,我也将失去)
人们告诉我:吃吧喝吧!快为此高兴吧! 但我怎能吃怎能喝,如果 这食物从挨饿者那里夺来 这杯水本属于快渴死的人?
然而,我仍在吃仍在喝
我也想变得明智 古书告诫我们什么是智慧: 从尘世纷争中隐退 将给予你的短暂时光 过得无所畏惧 不以暴力行事 以善回报恶 不求满足欲望,而是忘记欲望 这就是智慧 我都无法做到:
是的,我活在黑暗时代! II
我于骚乱之际来到城市 正当饥荒将那里统治 我在动荡之时加入人群 和他们一起反抗 如此一日日
那便是我被给予的时光
我进食于战乱之间 我同谋杀者一起入眠 我漫不经心地去爱 不耐烦地看着自然 如此一日日
那便是我被给予的时光
在我的时代,道路通向泥沼 言论将我出卖给屠夫 我能做的很少。但若没有我 统治者会坐得更加安稳,但愿是这样 如此一日日
那便是我被给予的时光
力量薄弱。目标 在遥远的地方 它清晰可见。虽然于我 难以抵达 如此一日日
那便是我被给予的时光 III
你们,将于我们沉没之处 显现的人们 请记得 当你们谈起我们的软弱 和你们已逃离的
这黑暗时代
我们曾,更换国土比更换鞋子还要频繁 在阶级斗争中,深陷绝望 当这里只有不公而没有怒火
但我们清楚: 即使是对卑鄙者的憎恨 也会扭曲人格 即使是对不正义的愤怒 也能嘶哑嗓音。噢,我们 想建立友善之地的人们
我们自己并不友善
但你的时代,如果它终于到来 当人与人之间能够互相帮助 请怀着宽容
记起我们
To Future Generations
在Scott Horton 和 Peter Levine 两版基础上的整理和小修改。
I Truly, I live in dark times! An artless word is foolish. A smooth forehead Points to insensitivity. He who laughs Has not yet received
The terrible news.
What times are these, in which A conversation about trees is almost a crime For it implies silence about so many misdeeds! And he who walks quietly across the street, Passes out of the reach of his friends
Who are in need?
It is true:I earn a living But believe me, that’s just a coincidence. Nothing That I do entitles me to eat my fill. By chance I have been spared. (If my luck does not hold,I am doomed.)
People tell me: eat and drink. Be glad that you did! But how can I eat and drink When I take what I eat from the starving My glass of water from someone dying of thirst?
And yet I eat and drink.
I would like to be wise. The old books tell what wisdom is: To retreat from the strife of the world To live out the brief time that is your lot Without fear To make your way without violence To repay evil with good Do not seek to satisfy desires, but to forget That is wise But I cannot heed this:
Truly I live in dark times! II
I came into the cities in a time of disorder As hunger reigned. I came among men in a time of turmoil And I rose up with them. And so passed
The time given to me on earth.
I ate my food between battles. I laid down to sleep among murderers. I loved carelessly. I looked upon nature with impatience. And so passed
The time given to me on earth.
In my time roadsled into the swamp. Speechbetrayed me to the slaughterer. I could do very little. But without me Rulers would have sat more securely, or so I hoped. And so passed
The time given to me on earth.
The powers were so limited. The goal Lay far in the distance Clearly visible, though for me Hard to reach. And so passed
The time given to me on earth.
III
You, whowill emerge from the flood In which we have sunk, Remember When you speak of our weaknesses, And of the dark time
That you have escaped.
For we went forth, changing our country more frequently than our shoes Through the class warfare, despairing When there was only injustice and no outrage.
And yet we knew: Even hatred of squalor Distorts one’s features. Even anger against injustice Makes the voice hoarse. Oh, We Who wished to prepare the groundfor gentleness
Could not ourselves be gentle.
But your time, if at last it comes When one can help another, Think of us With leniency.